Juniors Trophy Cottbus (GER), 29./30.09.2023

Zürcher Nachwuchsturner sammeln internationale Erfahrung in Cottbus

Wertvolle Erfahrungen, zahlreiche Finalteilnahmen und eine beeindruckende Turnieratmosphäre prägten die Teilnahme der jungen Kunstturner des RLZ Rümlangs an der traditionellen "eG Wohnen Juniors Trophy" in Cottbus.

Bereits zum 36. Mal fand Ende September in Cottbus (Deutschland) das internationale Junioren-Nachwuchsturnier "eG Wohnen Juniors Trophy" statt. Dieses Turnier wurde im Jahr 1986 ins Leben gerufen, um junge Nachwuchsturner auf internationale Wettbewerbe vorzubereiten. Im Laufe der Jahre hat es sich einen Ruf für seine herzliche und gastfreundliche Atmosphäre erarbeitet und einen festen Platz im Terminkalender der Junioren-Turn-Szene erlangt.

In diesem Jahr verzeichnete das Turnier die Teilnahme von rund 80 Athleten im Alter von 12 bis 17 Jahren aus 8 verschiedenen Ländern. Neben Grossbritannien, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Lettland, Ukraine und Österreich stellte auch das RLZ Rümlang sechs Nachwuchstalente sowie die Schweiz eine kleine Delegation mit drei Athleten, darunter ebenfalls ein Turner aus dem RLZ Rümlang.

Für die Turner aus Zürich bot dieses Turnier die Möglichkeit, die neuen Elemente, die sie seit ihrem Saisonhöhepunkt bei der SMJ im Juni erlernt hatten, in vollständigen Übungen umzusetzen. Im weiteren konnten die Athleten nach der dreimonatigen Wettkampfspause endlich wieder in die Wettkampfsatmosphäre eintauchen. Dieser Wettbewerb diente zusätzlich auch als Standortbestimmung und ideale Vorbereitung auf die Testtage in Magglingen sowie auf die SMM in Wädenswil.

Am Freitag absolvierten alle Turner einen Mehrkampf, welcher in drei Alterskategorien unterteilt war (Jahrgänge 2010-2011, 2008-2009 und 2005-2007). Die Nachwuchsathleten aus Zürich, die in allen drei Kategorien vertreten waren, zeigten ihr Können in einem durchgehend spannenden Wettbewerb. Leider funktionierten nicht alle neu erlernten Elemente einwandfrei, und die Zürcher Jungs mussten mit verschiedenen Fehlern, Stürzen und Patzern umgehen und sogar Übungen während des Turnens spontan anpassen oder improvisieren. Dies gehört jedoch zum Lernprozess, und nur die erfahrenen Kampfrichter und geübten Zuschauer bemerkten diese improvisierten Anpassungen. Im Mehrkampf gelang es den Zürchern daher leider nicht, einen Podestplatz zu erringen, aber sie sicherten sich immerhin 10 Finalteilnahmen für den Samstag. Leider blieben die grossen Medaillengewinne auch in den Gerätefinals für die Zürcher aus, mit Ausnahme von Omar Ateyeh (TV-Opfikon-Glattbrugg), der die Bronzemedaille am Boden gewann. "Wir waren einfach noch nicht ganz ready. Aber wir konnten viel in der Wettkampfsituation üben und wissen nun genau, woran wir bis zu den Testtagen in Magglingen noch arbeiten müssen", äusserte sich ein Zürcher Turner.

Einmal mehr zeigten die Turner des British Gymnastics Teams eine beeindruckende Leistung über die beiden Wettkampftage hinweg. Doch in diesem Jahr stahl ein äusserst junges Talent aus der Ukraine allen die Show. Der Turner mit Jahrgang 2010, erreichte eine unglaubliche Gesamtpunktzahl von 81.550 im Mehrkampf. Mit seinen Übungen begeisterte er nicht nur das Publikum, sondern auch die Kampfrichter und alle Athleten. Ein Zürcher Turner schmunzelte und meinte: "Da händ sogar d Brite äntli ä mal öppis z’stuhne gah."

Nach den beiden langen und anstrengenden Wettkampftagen genossen die Athleten und Kampfrichter gemeinsam an einem festlichen Bankett den Abend im Athleten-Hotel, bevor sie sich am nächsten Morgen in Richtung ihre Heimatländer aufmachten.
Es ist grossartig, dass junge Turner durch solche Wettbewerbe die Gelegenheit bekommen, internationale Wettkampferfahrungen zu sammeln und sich mit Gleichaltrigen aus verschiedenen Ländern zu messen. Einige von ihnen werden sich in den kommenden Jahren bei solchen Veranstaltungen wiedersehen und gemeinsam eine Turnkarriere mit Freundschaften aus verschiedenen Nationen geniessen können.

Ein besonderer Dank geht an Zbyněk Zhálava für seinen unermüdlichen und herausragenden Trainereinsatz, an Harry Wenger für seinen wichtigen und unverzichtbaren Einsatz als Kampfrichter sowie an die GVKZ-Gönner, die mit ihren finanziellen Beiträgen solche unvergesslichen und äusserst wichtigen Erlebnisse und Erfahrungen für unsere jungen Turntalente aus Zürich ermöglichen.

Text: Tanja Wolfer
Fotos: zur Verfügung gestellt

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