Zürcher Kantonalfinal Geräteturnen, 14. September 2024 Rafz
Perfekter Zürcher Abschluss
Bereits zum dritten Mal fand der Kantonalfinal in Rafz statt, und das mittlerweile routinierte OK des TV Rafz Jugend Getu stellte auch dieses Jahr einen rundum gelungenen Anlass auf die Beine. Der Druck und die Spannung unter den Turnenden waren den ganzen Tag sehr hoch, da an diesem Wettkampf wie immer die letzten Entscheidungen um die Qualifikation für die Schweizer Meisterschaften im Oktober und November fallen.
Grüninger Dreifachsieg in der Kategorie 5
Nachdem Nienke Kuipers aus Grüningen zu Beginn der Saison zwar schon auf dem Podest stand, setzte sie sich in Seuzach, am letzten Wettkampf vor dem Kantonalfinal, erstmals gegen all ihre Konkurrentinnen durch, und gewann vor ihren zwei Teamkolleginnen Nadine Angst und Zoe Beaton. Die drei Grüninger Turnerinnen wiederholten diese Machtdemonstration am Kantonalfinal erneut: Nienke Kuipers siegte hauchdünn vor Zoe Beaton, Nadine Angst klassierte sich ebenfalls mit nur sehr geringem Punkterückstand auf Rang 3. Sehr zur Freude des Publikums konnte Aylin Kleger aus Rafz ihren Heimvorteil und die grosse Unterstützung der Zuschauenden zu Nutze machen, wurde gute Neunte und qualifizierte sich somit für ihre ersten Schweizer Meisterschaften.
Bei den Turnern gab es an den vier Wettkämpfen dieses Jahr drei verschiedene Sieger. Am Kantonalfinal stand nochmal ein anderer zuoberst: Nicola Schlienger aus Obfelden. Nach seinem ersten Podestplatz als drittplatzierter in Seuzach, durfte er am Kantonalfinal den ersten Sieg im K5 feiern: Er turnte drei Zehntel Punkte besser als Yves Eichenberger (Fehraltorf), zweifacher Goldmedaillengewinner dieser Saison, und ganze 0,75 Punkte besser als Silvan Denzler (Weisslingen) auf dem dritten Platz.
Podest K5 |
Nina Strassmann. 3. Rang K6 |
Nico Bruderer, Sieger K6 |
Effretikon mit Dreifachsieg in der Kategorie 6
Die Turnerinnen aus Grüningen haben es vorgemacht, die Turnerinnen aus Effretikon haben nachgezogen, und sogar noch eins draufgesetzt: Nina Strassmann turnte sich auf den dritten Rang, und musste sich lediglich von ihren beiden Teamkolleginnen Lea Hodel und Jael Rüdisühli geschlagen geben, welche sich Punktgleich mit 38,20 Punkten den ersten Rang teilten. Die drei Standen exakt in dieser Konstellation ein paar Wochen zuvor schon in Embrach so auf dem Treppchen. Lea Hodel legte diese Saison eine eindrückliche Siegesserie hin: Sie gewann alle Wettkämpfe, vom ersten bis zum letzten, und stand immer mit Jael Rüdisühli oder Nina Strassmann gemeinsam auf dem Podest, oder sogar mit beiden, wie auch jetzt zum Saisonabschluss.
Endlich! Das wird sich Nico Bruderer (Fehraltorf) gedacht haben, denn: dreimal diese Saison stand er auf dem Podest, dreimal als zweiter, und dreimal hinter seinem Vereinskollegen Yanis Blaser (Fehraltorf). Jetzt am Kantonalfinal stand er zum ersten Mal in dieser Saison ganz oben auf dem Treppchen, und durfte sich die Goldmedaille umhängen lassen. Dahinter wurden Jannik Gretler (Wildberg) und Noah Stadtmann (Weiningen) Zweiter und Dritter.
Premierensieg und Sprung-Perfektion bei den Herren
Dominik Dobmann (Grüningen), der Routinier, der die ersten beiden Wettkämpfe der Saison gewonnen hatte, musste sich an diesem Samstag von Martin Häberling (Obfelden) geschlagen geben, der damit seinen ersten Sieg in der Kategorie Herren (Ü28) feiern durfte. Diesen sicherte er sich unter anderem und vor allem mit einem perfekten Sprung, für den er die Höchstpunktzahl von 10,00 Punkten erhielt. Auf dem dritten Platz klassierte sich Luca Schlatter (Weiningen).
Wenn sie turnte, stand sie auf dem Podest: Loredana Di Vito (Altstetten). In der Saison 2024 hatte sie bis zum Kantonalfinal schon einen ganzen Medaillensatz gesammelt. Diese absolute Topform zeigte sie schliesslich auch am 14. September, und kürte sich erneut zur Siegerin in der Kategori Damen (Ü22), wenn auch nur hauchdünn. Denn nur fünf Hundertstel dahinter lag Iara De Schoenmacker (Neue Sektion Winterthur), Nicole Mattli (Grüningen) komplettierte das Podest als Dritte.
Martin Häberling, Sieger KH |
Loredana Di Vito, Siegerin KD |
Ladina Kropf, Siegerin K7 |
Start-Ziel-Sieg in der Königskategorie der Turnerinnen
Was man über Loredana Di Vito in der Kategorie Damen und ihre Podestplatzierungen sagen kann, kann man in Extremis auch von Ladina Kropf (Wädenswil) behaupten: Schon beim ersten Wettkampf des Jahres nahm sie die Goldmedaille nach Hause, und mit weniger gab sie sich dann auch nicht mehr zufrieden: Nur einmal stand sie dieses Jahr nicht ganz oben, nämlich als sie in Embrach gar nicht am Start war. Quasi ein Start-Ziel-Sieg also. Die einzige andere Siegerin des Jahres, Gabriela Ruckstuhl (Neue Sektion Winterthur), die in Embrach gewonnen hatte, lag am Kantonalfinal knapp hinter dem Podest, auf dem undankbaren vierten Rang. Die ewige Zweite dieses Jahres, Norina Imhoof (Altstetten), wurde ihrem Ruf gerecht und hatte auch am Kantonalfinal wieder die Silberne Medaille um. Dritte wurde Lynn Furter (Neue Sektion Winterthur).<br/Bei den Turnern verteidigte Sonam Büwang (Neftenbach) seinen Titel des Kantonalfinals 2023, und gewann auch dieses Jahr. Knapp dahinter lagen Philipp Bertschinger-Wüest (Bauma ) und Joel Furrer (Dägerlen) auf dem zweiten und dritten Platz.>
Erstmals Geräteturnen Sie+Er Wettkampf am Kantonalfinal
Weil es im Kanton Zürich ausser an Turnfesten keine Sie+Er Wettkämpfe gibt, an dem sich die Paare auf die Schweizer Meisterschaften vorbereiten könnten, entschied sich das Ressort Geräteturnen gemeinsam mit dem OK vom TV Rafz Jugend Getu im Rahmen des Kantonalfinals und nach Abschluss jener Wettkämpfe, zusätzlich einen Sie+Er Wettkampf durchzuführen. 14 Paare standen am Start, darunter Paare aus je einem Turner und einer Turnerin, aber auch Paare bestehend aus zwei Turnerinnen, weshalb der Name Sie+Er doch manchmal für Verwirrung sorgt. Mit dabei waren auch die Vize-Schweizer Meisterinnen von 2023, Gabriela Ruckstuhl und Lynn Furter (beide Neue Sektion Winterthur) sowie die Bronzemedaillen Gewinner der Schweizer Meisterschaften 2023 Sandy Luginbühl und Nick Fischer (beide Wetzikon).
Mit der besten Note am Einzelgerät, der höchst benoteten Ringübung und der besten Bodenübung krönten sich sehr verdient und unter grossem Applaus Michelle Balogh (Flaachtal) und Tim Wisotzki (Rafz) zum Siegerpaar. Gabriela Ruckstuhl und Lynn Furter verwiesen sie um vier Zehntel auf Rang 2, auf dem dritten Rang klassierten sich Sandy Luginbühl und Nick Fischer, weitere fünf Zehntel hinter den Winterthurerinnen.
Michelle Balogh + Tim Wisotzki |
Sandy Luginbühl + Nick Fischer |
Jolanda Flükiger |
Abschied einer langjährigen Stimme
Im Rahmen der letzten Rangverkündigung wurde Jolanda Flükiger als Speakerin Geräteturnen des ZTV verabschiedet. Jolanda war über viele Jahre die Stimme aus dem Lautsprecher, die meisten können sich wohl gar nicht an eine Zeit ohne sie erinnern, denn: Jolandas Stimme begleitete die Turnerinnen und Turner durch jeden Wettkampf, begrüsste sie, forderte zum Gerätewechsel auf, las Bestnoten vor, und das seit 2008! Ihre klare Stimme und ruhige Art war immer wie ein roter Faden durch die Saison, und wird uns sicher fehlen. Für ihren Einsatz über 16 Jahre, mit unzähligen Wettkämpfen, wurde sie von Michael Steinkamp, Ressortchef Geräteturnen mit Blumenstrauss, und von den Turnerinnen und Turnern mit Beifall und Standing Ovation gebührend und emotional verabschiedet. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle für die vielen Jahre in denen du uns begleitet hast.
Text: Mélanie Bauert
Bilder: Lynn Isaak