30. Tagung der Veteraninnen ZTV, Samstag, 26. Oktober 2024 in Küsnacht

Gut besuchte Tagung und gemütliches Beisammensein

Mit den Worten «Die Zukunft liegt in unseren Händen, träumen wir sie nicht nur, sondern erleben wir sie», eröffnete die Präsidentin Silvia Küng-Bäbler, die 30. Tagung der Veteraninnen des Zürcher Turnverbandes.

Der Jodlerclub Bergbrünneli aus Küsnacht stimmte die gut besuchte Tagung mit wunderbaren Kostproben ihres Könnens auf die Jubiläumstagung ein. Nelly Vögeli, Vereins-Kartell Küsnacht begrüsste alle Veteraninnen im Namen der Gemeinde Küsnacht. Im Speziellen freute sie sich, ihre ehemalige Mädchenriegenleiterin Ursi Bieri zu sehen, die im Vorstand der Veteraninnen aktiv ist. «Es ist schön, wie Turnen Generationen jahrelang verbindet», so Nelly Vögeli. Ja, viele der anwesenden Veteraninnen können dies bestätigen und manch eine im Saal blickte während diesen Worten dankbar zu ihrer ehemaligen Leiterin.

Der Mitgliederbestand hat leicht abgenommen und beträgt per Tagung 2024 341 Veteraninnen. Von diesen sind deren 17 seit der Gründung im Oktober 1994 dabei. Seit der letzten Tagung sind leider auch fünf Veteraninnen verstorben, darunter auch die erste Präsidentin der Veteraninnen Edith Leutert (DTV Seen).

Als älteste anwesende Veteranin durfte die 96-jährige Dora Bader (DR ZH-Affoltern) geehrt werden. Traditionell durften alle anwesenden 80-jährigen, 85-jährigen und älteren Veteraninnen eine Rose in Empfang nehmen. Beeindruckend wie gross die Schar war. Turnen hält definitiv jung.

Der Jahresbericht wurde von Silvia Küng-Bäbler als Bilderrückblick zusammengestellt. Die Fotos weckten Erinnerungen oder machten ‘gluschtig’ den verpassten Spielnachmittag oder Ausflug im Jahr 2025 zu besuchen. Ein grosses Dankeschön gilt Ursi Bieri für die Organisation und Ideen der Anlässe. Wie dem Jahresprogramm 2025 zu entnehmen ist, lohnt es sich die Termine in die Agenda einzutragen.

Die geschäftsbezogenen Traktanden wie Protokoll, Jahresrechnung, Mutationen, Budget gingen problemlos über die Bühne. Einziger Diskussionspunkt der Tagung war die obligatorische Statutenanpassung. Wie alle Vereine musste ein Artikel Ethik und Datenschutz aufgenommen werden. Mit einer kleinen Anpassung aus der Versammlung wurde der Vorschlag des Vorstandes mit grossem Mehr (einige Enthaltungen) angenommen.

2024 ist kein Wahljahr und zur grossen Freude aller sind auch alle im Vorstand bereit weiterzumachen. Ebenso die beiden Fahninas Lisbeth Illg und Lisbeth Rütti. Turnus gemäss verabschiedet wurde eine der zwei Revisorinnen. Die Versammlung dankte Yvonne Gujer (DR Gossau) für die Arbeit mit Applaus. Neu gewählt wurden Margrit Honegger (DTV Erlenbach), Doris Wöhrle (DTV Küsnacht) verbleibt für ein weiteres Jahr im Amt.

Grussbotschaften
Edith Thommen überbrachte die Grussbotschaft und Glückwünsche zum Jubiläum des Zentralvorstand des Zürcher Turnverbandes. Sie dankt den Frauen der ersten Stunde und betonte, wie wichtig die Kameradschaft und Freundschaft ist. Kurt Erni grüsste und gratulierte im Namen der Obmannschaft der Zürcher Turnveteranen. Er freute sich ganz speziell, wie viele altbekannten Gesichter – nicht im Sinne von alt, sondern lange bekannt – er hier angetroffen hat. Die er aus vielen Turn-Kommissionen, aus der Gymnastik oder von Anlässen kennt. Er gratuliert den Anwesenden, dass fast 50% der Mitglieder die Tagung besucht haben, das ist nicht selbstverständlich und zeigt den Zusammenhalt.

Zum Schluss der Tagung bedankte sich Silvia Küng-Bäbler bei den beiden OK-Präsidentinnen Martine Gautschi und Katrin Cajochen und allen Helfenden des DTV Küsnacht. Mit dem Lied «am Himmel staht es Sternli z’Nacht..» wurde die Tagung beendet. Die Versammlung indes noch lange nicht aufgelöst. Beim Apéro, gespendet von der Gemeinde Küsnacht, beim Nachtessen und Unterhaltungsprogramm der Geräteriege des DTV Küsnacht wurde das gemütliche Beisammensein genossen und manche Anekdote aus früheren Jahren ausgetauscht.

Der DTV Küsnacht überraschte die Versammlung und liess sich was Besonderes einfallen. Beim Servieren des Desserts präsentierten sie Turnkleider aus den letzen Jahrhundert und Jahrzenten. Das älteste zeiget die Turnkleidung der Frauen aus dem Jahr 1907, sie liessen es extra nachschneiden. Toll und vor allem sorgten nicht wenige Turngwändli zu angeregten Gesprächen und dem Austausch zu Anekdoten, wie zum Bsp. «Ja weisch no, lange blieb dieser Rock nicht weiss...». Am letzten Schweizerischen Frauenturntag 1991 in Luzern begleitete Dauerregen die Schlussvorführungen und beim ersten ‘Bodenelement’ mussten alle in den Schlamm.
Auch die Rückseite der Menükarte liess die Geschichte des Frauenturnens am Bsp. des Damenturnvereins Küsnacht aufleben: ‘Bereits 1896 wollten 24 Töchter einen Damenturnverein gründen. Leider stand die damals einzige Seminarturnhalle nicht zur Verfügung. 1903 wurde die Primarturnhalle erstellt und bot Platz. Aber o weh! Das Vorurteil der Bevölkerung war, dass dies nichts für ehrbare Töchter sei. Viel besser sei es hauswirtschaftliche Kurse zu besuchen, die noch einen Nutzen hätten. Im Jahr 1907 konnte dann der DTV Küsnacht gegründet werden.
noch einen Nutzen hätten. Im Jahr 1907 konnte dann der DTV Küsnacht gegründet werden. Anfangs 2024 wurde der Namen geändert: Aus Damenturnverein Küsnacht wurde Dein Turnverein Küsnacht. ‘

Vielen der jungen ist gar nicht bewusst, wie sich unsere Veteraninnen für sich und die nachfolgenden Generationen 'das Recht zu Turnen' und später sich zu messen erkämpft hatten. Die ersten Wettkämpfe für Turnerinnen fanden erst zu Beginn der 1970-er Jahre statt.

Text: Renate Ried

Veteraninnen des ZTV