06.12.204 - Akrobatikturnen: Selektion Europameisterschaften 2025

Zürcher Akrobatinnen kämpfen sich nach Luxemburg

Zwischen Leidenschaft, Nerven und grosser Vorfreude: Die Qualifikation zur Europameisterschaft 2025 im Akrobatikturnen. Der Schweizerische Verband für Akrobatikturnen hat die Schweizer Einheiten für die Europameisterschaften im April 205 nominiert.

Es ist geschafft: Acht Schweizer Einheiten, darunter viele Talente aus Zürich, haben sich einen Startplatz an den Europameisterschaften 2025 in Luxemburg gesichert. Nach drei spannenden Qualifikationsrunden dürfen sich die Akrobatinnen nun auf einen grossen Moment im kommenden April 2025 freuen.

Emotionen in der Qualifikation
Disentis, Magglingen und Will SG: Über Wochen hinweg mussten die Athletinnen immer wieder ihre Höchstleistungen abrufen. Der Druck war hoch, denn jede Einheit musste in mindestens zwei Wettkämpfen die vorgegebenen Punktezahlen erreichen, um das Selektionskomitee zu überzeugen. «Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle», beschreibt Ian De Schoenmacker, Mitglied des Selektionskomitees, die spannenden Momente. «Wir kennen ja die Athletinnen und verfolgen viele von ihnen über Monate hinweg bei Wettkämpfen im In- und Ausland. Die Freude, wenn es am Ende dann reicht, ist sehr gross.»

Von den 14 Einheiten, die sich beworben hatten, konnten sich letztlich acht qualifizieren – ein starker Beweis für die Qualität der Schweizer Nachwuchsarbeit. Besonders auffällig: Fast zwei Drittel der 21 Athletinnen kommen aus Zürcher Vereinen wie dem Neue Sektion Winterhur (NSW) Akro Team, Wintiakro und Akro Bülach. «Diese Resultate unterstreichen, wie wertvoll die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und den Leistungszentren ist. Es ist wichtig, dass auf allen Ebenen gut gearbeitet wird und Talente in Leistungszentren zusätzlich gefördert werden können», betont De Schoenmacker.

Blick nach Luxemburg
Die Europameisterschaften in Luxemburg werden ein Highlight. Vom 10. bis 20. April 2025 trifft sich die europäische Akrobatik-Elite im renommierten Sportzentrum D’Coque, das Platz für 3000 Zuschauende bietet. Erstmals findet ein Grossereignis dieser Art in Luxemburg statt – ein weiterer Grund für die Vorfreude der Schweizer Delegation.

Die Zürcher Athletinnen starten in drei Altersklassen (AK) – Pre-Youth (11-16), Youth (12-18) und Senioren (15+). Mit dabei sind unter anderem die Pre-Youth-Damengruppe Giulia Zappa, Malin Kienast und Lisa Widmer (NSW Akro Team) sowie das Pre-Youth-Damenpaar Amanda Schläpfer und Annika Baumann (NSW Akro Team / Regionales Leistungszentrum Zürich). Ebenfalls in der Altersklasse Pre-Youth treten Iida Collenberg (NSW Akro Team) und ihre Partnerin Alyssia Solidoro aus Gossau SG an.

In der Altersklasse Youth konnten Alicia Bachmann, Svenja Baumann (beide NSW Akro Team / RLZ Zürich) und Kim Bernhardsgrütter (Akro Bülach / RLZ Zürich) mit ihren eleganten und dynamischen Choreografien überzeugen. Auch Timea Spielmann und Shanna Fröhlich (beide Wintiakro) sowie ihre Partnerin Lorena Ochsner aus Gossau SG sicherten sich die Qualifikation. Bei den Seniorinnen werden Norina Fröhlich (Wintiakro), Emma Fischler und Fabia Schloss (beide Gossau SG) die Schweizer Farben vertreten..

Teamgeist als Schlüssel zum Erfolg
Es ist nicht nur die akrobatische Höchstleistung, die das Schweizer Team auszeichnet. Der enge Zusammenhalt innerhalb der Vereine und das Vertrauen in die Trainerinnen und Trainer spielen eine entscheidende Rolle. «Ohne das Engagement unserer Coaches wäre ein solcher Erfolg nicht möglich», erklärt De Schoenmacker. Die Kantonalverbände investieren viel in die Professionalisierung. Dieses Engagement zahlt sich aus und zeigt sich in der Qualität, aber auch in der Quantität der Athletinnen, die auf hohem Niveau turnen können.

Das Ziel: Mitmischen auf höchstem Niveau
Die Erwartungen an das Team sind hoch. Die Schweiz hat in den letzten Jahren bewiesen, dass sie international immer konkurrenzfähiger wird. 2024 erkämpfte sich die Delegation bei den World Age Group Competitions in Portugal gleich mehrere Finalplätze. «Unser Team ist in der Breite noch stärker geworden. Luxemburg bietet die ideale Bühne, um das zu zeigen», ist De Schoenmacker überzeugt.

Für die Athletinnen beginnt nun die intensive Vorbereitungsphase mit zusätzlichen Trainings und ersten internationalen Tests. Im Fokus steht dabei nicht nur die Technik, sondern auch der mentale Aufbau. «Der Druck in Luxemburg wird gross sein, aber wir sind bereit, daran zu wachsen», betont die Cheftrainerin des Regionalen Leistungszentrums Zürich Nina De Schoenmacker.

Vorfreude auf die grosse Bühne
Bis zum grossen Tag in Luxemburg bleibt noch Zeit. Die Zürcher Akrobatinnen stehen bereit, um die Schweiz mit Leidenschaft und Eleganz zu vertreten. Ob es am Ende für Finalplätze reicht oder nicht, wird sich zeigen. «Die Teilnahme ist bereits ein Riesenerfolg und ein weiterer Schritt, das Akrobatikturnen in der Schweiz weiterzuentwickeln. Die Athletinnen dürfen zurecht stolz darauf sein», sagt Ian De Schoenmacker.

Text und Bilder Kerstin Wadsack