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Schweizer Meisterschaften Kunstturnen Mannschaften - Männer 24. September 2022 in Bülach

Silber für Zürich

An den Schweizer Meisterschaften Mannschaften (SMM) im Kunstturnen wurde das Publikum in der Sporthalle Hirslen in Bülach bestens unterhalten. Der Kampf um den Titel in der Nationalliga A (NLA) war bis zum Schluss spannend.

Die Zürcher witterten trotz Ausfällen von Leistungsträgern aus dem Nationalkader wie Eddy Yusof, Henji Mboyo oder Ian Raubal ihre Chance, den Titel, den sie 2018 an die Aargauer abgeben mussten zurückzuerobern. Für Team Zürich 1 stand überraschenderweise der ehemalige Spitzenturner Marco Rizzo (Kunstturnern Freienstein-Rorbas) im Einsatz. Der Trainer im Regionalen Leistungszentrum in Rümlang liebäugelte eigentlich mit einem Start mit einer Mannschaft aus Ehemaligen in der NLC und hat darum, zweieinhalb Jahre nach seinem Rücktritt, das Training wieder aufgenommen. Das Team kam nicht zu Stande dafür wurde vor zwei Wochen entschieden, dass der 30-Jährige das Team Zürich 1 in der NLA an seinen Paradedisziplinen Sprung und Boden verstärkt.

Moreno Kratter am Pferd

Moreno Kratter

 

Samir Serhani an den Ringen

Samir Serhani

 

Marco Rizzo am Sprung

Marco Rizzo


Der Auftakt des Teams glückte nicht nach Wunsch. Das Pauschenpferd bockte und warf zwei Turner ab, so dass trotz Streichresultat ein Sturz in die Wertung kam. Die Aufholjagd begann. Moreno Kratter (TV Rüti) startete und überzeugte mit einer guten Übung (13,100/Difficulty 4.5). Es folgte Marco Pfyl (STV Pfäffikon-Freienbach/ RLZ ZH) der leider bei der Landung bei seinem Abgang ein Knacken im Knie verspürte und in der Folge auf die «Sprung»-Geräte verzichten musste. Auch Samir Serhani (TV Hegi), musste aufgrund der Verletzungspause auf diese Geräte verzichten. «Zum Glück hatten wir Rizzo im Team, er ist der beste Joker, den man sich wünschen kann», erklärte der Winterthurer Serhani am Schluss des Wettkampfes. Wissend, dass nur drei Zürcher antreten werden, bewies Marco Rizzo am Sprung eindrücklich die Formel «Gelernt ist gelernt!» Als ältester Turner im Feld zeigte er eine Radwende auf den Sprungtisch gefolgt von einem Salto rückwärts gestreckt mit einer 5/2 Drehung um die Längsachse. Nur gerade ein Turner zeigte einen schwierigeren Sprung. Das Publikum tobte und bejubelte Rizzo. «Es war mega cool! Dieses Gefühl wieder die Hand zu heben, um sich anzumelden, war unbeschreiblich», erklärte er strahlend. Nach diesem 3. Durchgang setzte sich Zürich mit 0,402 Punkten Vorsprung auf die Aargauer an die Spitze des Klassements.

Es folgte der Barren: Marco Pfyl überzeugte mit einer Klasseübung (14,566 / 6,1), der mit Abstand besten Barrenübung des Anlasses. Auch Randegger und Serhani lieferten. Kratter musste leider nachdrücken und insgesamt (zu) viel Kraft aufwenden. Auch am Reck lieferte Zürich das höchste Total an diesem Gerät, doch das Aargau hatte in der Zwischenzeit v.a. am Sprung mächtig aufgeholt und lag vor dem letzten Durchgang 1,165 Punkte vor Zürich. Die Aargauer kamen ans Reck und Zürich an den Boden. Beide Teams kamen nicht fehlerfrei durch, Zürich hatte jedoch aufgrund des kurzfristigen Ausfalles von Pfyl nur noch drei Turner am Start, so dass der Sturz in die Wertung kam. Am Ende verpassten die Zürcher um knappe 0,665 Punkte den Sieg und mussten den Aargauern den Vortritt lassen.

Marco Pfyl am Barren

Marco Pfyl

 

Tim Randegger TV Wädenswil am Reck

Tim Randegger

 

Silber für Zürich 1

Silber für Zürich 1


Cheftrainer Christian Grossniklaus lobt nach dem Wettkampf vor allem dem Teamspirit, nach dem schlechtem Start am Pferd. Moreno Kratter ist mit vier Geräten zufrieden, leider ging ihm am letzten Gerät Boden die Kraft aus, so dass er einen Sturz hatte: «Der volle Sechs-Kampf war streng und ich hatte vor dem Boden einen Wadenkrampf», gestand er. Er hofft auf eine rasche Erholung, denn nächste Woche steht die erste Quali für die WM anfangs November in Liverpool an. Auch Pfyl erklärte daher: «Ich wollte wegen der Quali kein unnötiges Risiko eingehen und machte daher kein Sprung und Boden.» Für Randegger und Serhani war die SMM der erste Wettkampf nach einer langen verletzungsbedingten Wettkampfpause. «Es hat Spass gemacht, für mich war es ein guter Einstieg nach dieser langen Pause», erklärte Randegger, der nach zwei Jahren wieder seinen ersten Sechskampf geturnt hat. «Dieses Wettkampffeeling habe ich vermisst – ich erlebte Emotionen pur. Es steckt so viel dahinter, bis man wieder auf dieser ‘Bühne’ stehen kann», erzählt Serhani und erinnert sich an die schwierige Zeit der Rehabilitation und des Aufbaues. Serhani schonte sich nicht und zeigte ein schwieriges Programm. «Glücklich macht mich v.a. die Ringübung, die ich zum ersten Mal geschafft habe, auch wenn es noch nicht perfekt war. Es braucht nun noch 1-2 Wettkämpfe, ich freu mich sehr wieder da zu sein», so Serhani.

Junge Teams in der Nationalliga B
Dank dem letztjährigen Sieg von Zürich 3 in der NLC traten in der NLB in diesem Jahr zwei Teams aus Zürich an. Zürich 2 mit den drei Turnern des TV Opfikon-Glattbrugg Nico Oberholzer, Omar Ateyeh und Julian Pitsis, Benjamin Pfyffer (TV Hegi) und den beiden Wädenswiler Carlo Riesco und Quinn Müller. Zürich 2 lag im direkten Kampf mit Schaffhausen um Bronze fünf Geräte lang vorne. Das letzte Gerät Reck glückte leider nicht nach Wunsch, so dass Zürich 2 auf dem undankbaren Rang 4 landete.

Team Zürich 2

Zürich 2

 

Zürich 3

Zürich 3


Team Zürich 3 mit den beiden Bülacher Nick Reuling und Lars Schlatter, Colin Jaden Schmid (TV Niederglatt), Adam Ateyeh (TV Opfikon-Glattbrugg) und den beiden Turner des TV Henggart Ben Wolfer und Luis Brandenberger war mit Abstand das jüngste Team - Altersdurchschnitt 14 Jahre. Sie hatten noch viele Unsicherheiten zu verzeichnen. Am Ende wurden sie Sechste und letztplatzierte der Nationalliga B, so dass Zürich 3 wieder in die NL C absteigt.

Text: Renate Ried
Bilder: Chrigel Furrer

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