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Schweizer Meisterschaften Geräteturnen Turnerinnen Einzel / Gerätefinals Ti & Tu 5./6. November 2022 in Kirchberg (BE)

Doppelsieg für Mia und Lea Hodel

An den Schweizer Meisterschaften der Geräteturnerinnen vom 5./6. November 2022 feierten die Schwestern Mia und Lea Hodel in der Kategorie 6 einen Doppelsieg. In den abschliessenden Gerätefinals K7 sicherten sich die Zürcherinnen und Zürcher drei weitere Medaillen.

Die pandemiebedingt ersten Landesmeisterschaften seit 2019 boten hochstehende und spannende Wettkämpfe. Die Anspannung und Vorfreude der Turnenden war riesig. Auch bei den Zürcherinnen gab es diverse Wechsel in den einzelnen Kategorien.

Unter den SM-Debütantinnen befand sich Jasmin Oberli (TV Regensdorf). Die Aufsteigerin der Saison hatte sich mit ihren starken Leistungen einen der begehrten Zürcher Startplätze im K7 gesichert. Die 22-Jährige zeigte sich vor allem von der Atmosphäre beeindruckt. Sie und ihre Konkurrentinnen durften beim Einmarsch den frenetischen Applaus in der bis zum letzten Platz gefüllten Halle im bernischen Kirchberg aufsaugen. «Es war ein unglaublich schönes Gefühl, aber meine Anspannung ist dadurch noch mehr gestiegen », gestand sie. Doch auch für die «Routiniers» war es nach der langen SM-Pause eine spezielle Situation. So erlebte das Team K7 Tiefs und Hochs. Am besten schnitt Ladina Kropf (TV Wädenswil) ab. Sie wurde 15. und erturnte sich damit ihre erste SM-Auszeichnung. Sie brillierte v.a. am Sprung und Reck, so dass sie sich für den jeweiligen Gerätefinal qualifizieren konnte. Ebenfalls ihre erste SM-Auszeichnung entgegennehmen konnte Loredana Di Vito (TV ZH-Altstetten). Jasmin Oberli zahlte der Nervosität Tribut und klassierte sich im Mehrkampf im hinteren Teil der Rangliste. Dafür glänzte die elegante Bodenturnerin an ihrem Lieblingsgerät umso mehr. Mit der hohen Wertung von 9,45 qualifizierte sich für den Gerätefinal der besten Sechs.

Siegerin und Schweizer Meisterin wurde am Ende die Titelverteidigerin von 2019 Sandra Garibay. Sie distanzierte die Konkurrenz um knapp 0,025 Punkte, so dass die Luzernerin ihren insgesamt fünften Meistertitel feiern konnte.

Noch enger endete es in der Kategorie Damen (Ü22), wo gleich drei Turnerinnen exAequo zuoberst auf dem Podest standen. Auch in den weiteren Rängen gab es diverse gleich rangierte. Beste Zürcherin wurde drei Turnerinnen: Maya Keller (DR Urdorf), Nicole Mattli (TV Grüningen) und Nina Schneider (TV ZH-Altstetten) die gemeinsam Elfte wurden.

Ladina Kropf

Ladina Kropf - K7

 

drei Zuercher Damen auf Rang Elf

Nina Schneider. Nicole Mattli, Maya Keller
Kategorie Damen

 

Podest K6

Doppelsieg für Mia und Lea Hodel im K6

 

Doppelsieg im K6
Einzig in der Kategorie 6 fiel die Entscheidung um Platz 1 klar aus. Mia Hodel (TV Effretikon) holte sich mit einem Total von 37,875 Punkten Gold vor ihrer jüngeren Schwester Lea Hodel (37,075). Den Effretikerinnen gelang es - trotz der knisternden Atmosphäre - sich ganz auf den Wettkampf zu konzentrieren. Für ihre sicher und flüssig geturnte Reckübung erhielt Mia Hodel die hohe Note von 9,55 und setzte sich damit von Beginn weg an die Spitze des Klassements. Am Boden präsentierte die 18-Jährige leichtfüssig ihre schwierige Kür und wurde erneut mit 9,55 belohnt. Damit baute sie die Führung aus. Auch Lea überzeugte und wurde auf Rang 3 des Zwischenklassements geführt. Als Mia am dritten Gerät den Schaukelringen ihren Ausgang, den gestreckten Salto «pflanzte», was im Turnerjargon heisst in den sicheren Stand turnte, sprang der gesamte Zuschauerblock jubelnd von den Bänken. Mia erhielt erneut eine 9,55. Wie sich später zeigte die Höchstnote am Gerät. Die um drei Jahre jüngere Schwester turnte sicher, jedoch nicht ganz perfekt und erhielt eine 9,00. Nun mussten sie an das alles entscheidende letzte Gerät: den Sprung. Im Gegensatz zur letzten SM 2019 zählt neu der Durchschnitt beider Sprünge auch im Mehrkampf. Was das Gewicht guter Sprünge verstärkt. Keine leichte Aufgabe, da Sprung nicht das liebste Gerät von Mia ist. Sie bewies souverän Nervenstärke und erhielt eine 9,225. Ihre letzten Reserven ausgepackt hat Lea und lieferte zwei hervorragende Sprünge: 9,525. So dass sie sich mit 0,025 Vorsprung auf die Drittplatzierte auf dem zweiten Rang vorarbeitete. «Wow ich bin überwältigt, das hätte ich nie erwartet», erklärte Lea unter Freudetränen. Für Mia Hodel ging mit dem Sieg ein Traum in Erfüllung, auf den sie drei Jahre hingearbeitet hat. Bei der letzten Austragung der SM klassierte sie sich als 29. im K6 in den Auszeichnungen. 2020 und 2021 fiel die SM aus – und nun durfte sie sich als Siegerin feiern lassen. «Es ist unglaublich schön. Ich wünschte mir einen Top Ten Platz und nun ist es Gold!», erklärte sie strahlend, «ich hatte auch Glück, dass ich für mich die perfekte Gerätreihenfolge ausgelost wurde. Vor dem Sprung wurde ich nervös, da ja so rasch etwas passieren kann. Ich wusste nicht, wie gross mein Vorsprung ist. Am Schluss hätte ich mir bei einem Sprung einen Patzer leisten können», erklärte sie lachend. Weitere vier Turnerinnen des K6 turnten in die Auszeichnungen, was das Team auf einen Spitzenplatz der SM Geräteturnen Turnerinnen Mannschaften vom nächsten Wochenende am 12./13. November 2022 in Olten hoffen lässt.

Podest Boden

Silber für Jasmin Oberli im Final Boden

 

Mika Hodel

Mika Hodel beim 'Tsuk'

 

Lucy Ernst

Lucy Ernst - K5

 

Edelmetall in den Gerätefinals
Die Ausgangslage in den Gerätefinals am Sonntag war offen. Die Noten aus der Qualifikation zeigten, dass alle zu den Favoritinnen und Favoriten gezählt werden mussten. Während den Gerätefinals wurde es in der bis zum letzten Platz gefüllten Halle jeweils ganz still. Im Bodenfinal konnte Jasmin Oberli die Atmosphäre sichtlich geniessen. Sie turnte, nun vom Druck befreit, eine wunderschöne Kür. Der Lohn: die Glanznote 9,65 und die Silbermedaille. Da im Final keine Noten angezeigt werden, erfuhr sie beides erst an der Rangverkündigung. «Ich war überrascht und überglücklich - wow, eine Medaille im Gerätefinal. Es war eine Hammer-Erfahrung, an den Schweizer Meisterschaften starten zu können», sagte Oberli freudestrahlend. Zwei Mal antreten durfte Ladina Kropf, als jeweils Sechste qualifizierte sie sich für den Final. Auch sie konnte sich steigern und wurde am Sprung mit Bronze belohnt und landete am Reck auf Rang 4. Gegenüber der Qualifikation steigern konnte sich auch Mika Hodel (TV Weiningen). Er wagte im Final gegenüber der Qualifikation mehr und zeigte als Ausgang nun einen gehockten Tsukahara – einen Doppelsalto rückwärts mit ganzer Schraube. «Ich sagte mir ich habe nichts zu verlieren», erklärte der Limmattaler. Es ging auf, so dass er mit Bronze belohnt wurde.

Ein gelungenes SM-Debüt gaben die jungen Zürcherinnen im K5. Auszeichnung gab’s für Lucy Ernst (TV Grüningen) als 16., Jil Hintermann (DR Niederhasli) als 18. , Aylin Hintermann (TV Grüningen) als 26. (TV Grüningen) sowie als 29. Jael Rüdisühli (TV Effretikon).

Text: Renate Ried
Bilder: STV und OK SM Getu 2022

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